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"Gelb wäre besser gewesen" - Schiri Stieler gibt nach Söyüncü-Rot Fehler zu

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Auch am vergangenen Bundesliga-Spieltag stand der neu eingeführte Videobeweis mal wieder im Mittelpunkt. Der leidtragende Verein war ein Mal mehr der SC Freiburg. Die Breisgauer mussten nach der umstrittenen roten Karte gegen Innenverteidiger Caglar Söyüncü rund 80 Minuten in Unterzahl spielen und verloren am Ende das Derby gegen den VfB Stuttgart mit 0:3.

Im Zentrum des Geschehens stand dabei Schiedsrichter Tobias Stieler, welcher nach dem Handspiel Söyüncüs zunächst weiterspielen ließ, bevor er von Video-Assistent Felix Zwayer in Köln einen Hinweis bekam. Nach Ansicht des Video-Materials im Stadion entschied er sich daraufhin für den Platzverweis, räumte jedoch nach dem Spiel bei Sky Sport News HD einen Fehler ein. 

„Wenn ich es mir noch einmal anschaue mit einem gewissen Abstand und in Ruhe überwiegen vielleicht die Zweifel“, so der Unparteiische. Die heftigen Proteste der Freiburger Spieler und Verantwortlichen blieben auf dem Feld zunächst wirkungslos, Stieler brachte dafür nach dem Spiel allerdings Verständnis auf. „Es gibt Argumente für beides, wahrscheinlich wäre für das Spiel Gelb besser gewesen“, so Stieler. „Aber auf dem Feld in dieser kurzen Zeitspanne und mit Unterstützung war ich für Rot, dazu stehe ich auch jetzt.“

Bei Trainer Christian Streich, welcher sich nach heftigen Protesten in der Coaching-Zone erst durch eine Ermahnung Stielers beruhigen ließ, stieß die Entscheidung auf großes Unverständnis. "Ich verstehe nicht, was mit uns gemacht wird, ich bin fassungslos. Ich habe keine Ahnung, warum sie das mit uns machen, aber die Bundesliga ist ein großes Geschäft - und wir gehören nicht zu den Großen", kritisierte der Freiburger Trainer die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. 

Er sei "sprachlos" und finde es "absurd", was für sein Team in den letzten Wochen alles zusammenkomme. Gleichzeitig hinterfragte er auch den zu dieser Saison neu eingeführten Videobeweis. "Was ich in Summe in den letzten Wochen erlebt habe, das kann man kaum glauben. Ich hatte gehofft, dass der Videobeweis für mehr Gerechtigkeit sorgt", so Streich weiter, der sein Team und sich im Abstiegskampf benachteiligt sah.

Der neu eingeführte Videobeweis hatte an den ersten zehn Spieltagen der Bundesliga-Saison schon für erheblichen Wirbel gesorgt und wurde von diversen Spielern, Verantwortlichen sowie aus der Fan-Szene zum Teil heftig kritisiert. Speziell die Regelung wann und in welcher Form der Video-Assistent aus Köln eingreifen soll, scheint dabei regelmäßig, auch bei den Unparteiischen selbst, für große Verwirrung zu sorgen.